In der Geschichte der Menschheit haben veränderte Wachbewusstseinszustände, die durch den Gebrauch psychoaktiver Pflanzen hervorgerufen werden, wahrscheinlich schon sehr früh eine große Bedeutung gehabt. So gab es bereits in der menschlichen Frühgeschichte vor etwa 60.000 Jahren Spezialisten für den Gebrauch von heilenden Pflanzen.
Dies belegen bei Ausgrabungen im Irak gefundene Heilpflanzen, die als Grabbeigaben identifiziert wurden. Sie enthalten Substanzen, die noch heute im medizinischen Gebrauch Anwendung finden. Unter ihnen war auch die psychoaktive Substanz Ephedrin nachweisbar.
Durch andere archäologische Funde wissen wir, dass Pflanzen, die psychoaktive Wirkstoffe enthalten, in prähistorischer Zeit auf fast allen Kontinenten in Gebrauch waren. Solche Zauberpflanzen gehören so eng zum menschlichen Leben, dass ihre Entstehung in den Ursprungsmythen fast aller Völker erwähnt wird. So ist zu vermuten, dass erste Gotteserfahrungen unter dem Einfluss von psychoaktiven Substanzen stattgefunden haben. Die Zauberpflanzen waren Geburtshelfer der Religion, der Schlüssel zum mystischen Raum, der Urgrund menschlicher Kultur. Unsere Ahnen erkannten in solchen Pflanzen Lehrmeister, die ihnen Visionen gaben, die Sprache der Natur entschlüsselten oder Ratschläge zur körperlichen und geistigen Heilung erteilten. Überall auf der Welt sind Kulte entstanden, in deren Zentrum die rituelle Einnahme magischer Pflanzen steht. Manche dieser Rituale haben sich über Jahrtausende bis in die Neuzeit erhalten. Zu ihnen gehört der religiöse Gebrauch psilocybinhaltiger Pilze in Mittelamerika.
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